Der Frauenmörder Zingerle
Die NEUE SÜDTIROLER TAGESZEITUNG über den Fall Guido Zingerle (2009)
Der Frauenmörder Guido Zingerle lauerte seinen Opfern im Wald auf, verschleppte sie in Höhlen, vergewaltigte sie – und ließ die Frauen dann eines qualvollen Todes sterben. Artur Oberhofer hat jetzt die Lebens- und Kriminalgeschichte des „Ungeheuers von Tirol“ rekonstruiert.
Als drei Carabinieri-Beamte am 11. August 1950 um 05.00 Uhr früh den Tonicher- Stadel in Vals stürmen, richtet Guido Zingerle seine Pistole gegen die Eindringlinge. Doch die Waffe klemmt. Das „Ungeheuer von Tirol“ sitzt in der Falle. Die Verhaftung des Frauenmörders ist der Epilog einer beispiellosen Hetzjagd, das Ende eines kollektiven Albtraums. „Guido Zingerle hat mit seinen Verbrechen die Heimatroman-Idylle im Nachkriegs- Tirol nachhaltig gestört“, erklärt Artur Oberhofer. Während der mehrwöchigen Flucht hatte in Süd- und Nordtirol eine regelrechte Massenpsychose geherrscht. Der „Tageszeitung“- Redakteur hat im vierten Band aus der Reihe „Die großen Kriminalfälle in Südtirol“ den wohl spektakulärsten Fall der Südtiroler Kriminalgeschichte rekonstruiert. „Der Fall Zingerle konnte in dieser Reihe nicht fehlen“, so Oberhofer. Der Triebtäter Guido Zingerle lauerte seinen Opfern im Wald auf, verschleppte sie in Höhlen, vergewaltigte sie – und ließ die Frauen dann eines langsamen Todes sterben, indem er sie mit schweren Steinen zudeckte.
Die Spur der Gewalt, die Guido Zingerle hinterlassen hatte, ist lang: Im Jahr 1946 ermordete der gebürtige Tscharser die erst 19-jährige Lehrerin Geltrude Kutin in Glaning. „Zingerle hat die Frau lebend unter Steinen begraben“, erzählt der Autor. Im Buch wird ein Protokoll abgedruckt, das belegt, das eine Zeugin aus Gries zwei Tage lang die verzweifelten Hilfeschreie des Opfers gehört hatte. Dann, im Jahr 1950, der Mord an der englischen Touristin Helen Munro am Patscherkofel, dazwischen zwei Vergewaltigungsfälle in Innbsruck sowie die Vergewaltigung eines 15-jährigen Mädchens in Karneid. „Das Opfer konnte sich mit letzter Kraft aus dem Höhlengrab befreien“, so erzählt der Autor. Im Buch ist auch das Verhörprotokoll des Opfers abgedruckt. Ein Ausriss: „Ich hatte zwar versucht, mich zu wehren, etwa indem ich mir beim Ausziehen Zeit gelassen hatte. Aber aufgrund seiner Drohung, dass er mich erstechen würde, dachte ich mir, es wäre besser, ihm zu gehorchen und das zu tun, was er von mir verlangte. Ich musste die ganze Nacht an diesem Ort bleiben, er ließ seinem Trieb in jeder nur erdenklichen Art an mir aus, weitere vier Male nahm er in jener Nacht Besitz von mir.“ „Der Fall des Sexualmörders Guido Zingerle hat Südtirol, hat Tirol verändert und geprägt“, analysiert Buchautor Artur Oberhofer. „Pass auf, sonst holt dich der Zingerle!“, mit dieser Erziehungsformel seien zwei, drei Generationen TirolerInnen herangewachsen. „Guido Zingerle war der Inbegriff des Bösen, das sich im heiligen Land Tirol eingenistet hatte“, so Oberhofer, der bei seinen fast zweijährigen Recherchen auf teilweise unveröffentlichte und jahrzehntelang unter Verschluss gehaltene Dokumente und Gerichts – akten zurückgreifen konnte.
„Die Kriminalgeschichte ist, obwohl man es nicht laut sagen darf, die Geisterbahn eines heimatkundlichen Museums. Jedes Volk hat seine Leichen im Keller. Im Tiroler Keller liegt, unter anderen, ‚der Zingerle’.“
Artur Oberhofer
Das Herzstück des 392 Seiten starken Buches sind denn auch die Verhörprotokolle, die Artur Oberhofer wie einen roten Faden durch seine packende Spurensuche zieht. Er lässt in dem Buch die Protagonis ten sprechen: Guido Zingerle, dessen Ehefrau, die Vergewaltigungsopfer, die glücklicherweise mit dem Leben davongekommen sind, und die gerichtspsychiatrischen Gutachter. „Wenn man jetzt nach vielen Jahrzehnten die Stimme des Mörders und die verzweifelten Schreie der Opfer aus dem Grammophon der Verhörprotokolle hört, kann man die Umrisse jener Erfahrungs- und Umwelt erkennt, in der Guido Zingerle gelebt und gemordet hat.“ Und Buchautor Artur Oberhofer nimmt vorweg: „Es ist diese eine verrohte Welt, die insbesondere den jüngeren Generationen völlig fremd und unbegreiflich anders vorkommen wird.“ Die Geschichte spielt im Nachkriegs-Südtirol, in einer Welt voller Not und Leid, in der es ums nackte Überleben ging. „Es war dies eine Welt, in der die Frauen noch selbst daran schuld waren, wenn sie vergewaltigt wurden“, so der Autor. Es war dies noch eine Zeit, in der die Gerichtspsychiatrie eine Vergewaltigung als – Zitat – „straflos bleibende Alltäglichkeit“ einstufte. Doch wer war Guido Zingerle? Auf der Grundlage der Verhörprotokolle und der gerichtspsychiatrischen Gutachten erstellt der Autor das Psychogramm eines von Selbstmitleid geprägten Mannes (Zingerle: „Ich kann aber nichts dafür, denn ich habe diese Eigenschaften schon im Blut gehabt, wenn man einen Baum wachsen lässt, ohne ihn zuzuschneiden, dann kann man ihm keine Vorwürfe machen, wenn er dann schlechte Früchte trägt“), der einerseits glaubt, er habe aufgrund seiner schwierigen Kindheit ein Guthaben, böse zu sein. Andererseits ist Zingerle krankheitseinsichtig.
So sagt Guido Zingerle in einem Verhör: „Ich kann mich, wenn ich den Geschlechtstrieb spüre und eine Frau sehe, nicht mehr beherrschen. Ich bin dann wie eine wilde Bestie. Ich glaube, diese Unbeherrschtheit ist eine Krankheit (…). Ich habe immer schon einen sehr starken Geschlechtstrieb gehabt. Ich glaube nicht, dass dieser Trieb durch Kaltwasserbäder oder ähnliche Mittel vermindert werden kann.
Ich habe es allerdings nie versucht.“ Selten, so sagt Autor Artur Oberhofer, sei ihm bei den Recherchen zu einem Kriminalfall so hochwertiges Aktenmaterial untergekommen. „Es ging nur mehr darum, dieses außergewöhnliche Rohmaterial in einen Buchform zu gießen, ohne dass der Stallgeruch und die Essenz des Zeitgeistes verloren gehen“, so der Autor. Das neue Buch zum Fall Guido Zingerle ist ab Mitte nächster Woche im Buchhandel erhältlich.
Die großen Kriminalfälle IV
edition AROB
Als drei Carabinieri-Beamte am 11. August 1950 um 05.00 Uhr früh den Tonicher-Stadel in Vals stürmen, richtet Guido Zingerle seine Pistole gegen die Eindringlinge. Doch die Waffe klemmt.
Das „Ungeheuer von Tirol“ sitzt in der Falle.
Artur Oberhofer rekonstruiert die Geschichte des Frauenmörders Guido Zingerle. Der Triebtäter lauerte seinen Opfern im Wald auf, verschleppte sie in Höhlen, vergewaltigte sie – und ließ die Frauen eines langsamen Todes sterben, indem er sie mit schweren Steinen zudeckte.
Der Mord an der jungen Lehrerin Geltrude Kutin in Glaning, der Mord an der englischen Touristin Helen Munro am Patscherkofel, dazwischen der Vergewaltigungsfall in Karneid, die Inhaftierung Unschuldiger und die wochenlange Fahndung nach dem Frauenmörder…
Der Fall des Sexualmörders Guido Zingerle hat Südtirol, hat Tirol geprägt. „Pass auf, sonst holt dich der Zingerle!“ – mit dieser Erziehungsformel sind zwei, drei Generationen TirolerInnen herangewachsen.
Guido Zingerle war der Inbegriff des Bösen, das sich im heiligen Land Tirol eingenistet hatte.
Artur Oberhofer legt jetzt erstmals eine vollständige Dokumentation des Falles Guido Zingerle vor.
Als erster Journalist hatte Oberhofer Zugang zu den bislang unter Verschluss gehaltenen österreichischen Untersuchungsakten und Verhörprotokollen.
ISBN 978-88-88396-12-5
Hardcover – 392 Seiten
Preis Italien: Euro 33,00
Preis Ausland (D-A-CH): Euro 34,00
Der Frauenmörder Zingerle
Die NEUE SÜDTIROLER TAGESZEITUNG über den Fall Guido Zingerle (2009)
Der Frauenmörder Guido Zingerle lauerte seinen Opfern im Wald auf, verschleppte sie in Höhlen, vergewaltigte sie – und ließ die Frauen dann eines qualvollen Todes sterben. Artur Oberhofer hat jetzt die Lebens- und Kriminalgeschichte des „Ungeheuers von Tirol“ rekonstruiert.
Als drei Carabinieri-Beamte am 11. August 1950 um 05.00 Uhr früh den Tonicher- Stadel in Vals stürmen, richtet Guido Zingerle seine Pistole gegen die Eindringlinge. Doch die Waffe klemmt. Das „Ungeheuer von Tirol“ sitzt in der Falle. Die Verhaftung des Frauenmörders ist der Epilog einer beispiellosen Hetzjagd, das Ende eines kollektiven Albtraums. „Guido Zingerle hat mit seinen Verbrechen die Heimatroman-Idylle im Nachkriegs- Tirol nachhaltig gestört“, erklärt Artur Oberhofer. Während der mehrwöchigen Flucht hatte in Süd- und Nordtirol eine regelrechte Massenpsychose geherrscht. Der „Tageszeitung“- Redakteur hat im vierten Band aus der Reihe „Die großen Kriminalfälle in Südtirol“ den wohl spektakulärsten Fall der Südtiroler Kriminalgeschichte rekonstruiert. „Der Fall Zingerle konnte in dieser Reihe nicht fehlen“, so Oberhofer. Der Triebtäter Guido Zingerle lauerte seinen Opfern im Wald auf, verschleppte sie in Höhlen, vergewaltigte sie – und ließ die Frauen dann eines langsamen Todes sterben, indem er sie mit schweren Steinen zudeckte.
Die Spur der Gewalt, die Guido Zingerle hinterlassen hatte, ist lang: Im Jahr 1946 ermordete der gebürtige Tscharser die erst 19-jährige Lehrerin Geltrude Kutin in Glaning. „Zingerle hat die Frau lebend unter Steinen begraben“, erzählt der Autor. Im Buch wird ein Protokoll abgedruckt, das belegt, das eine Zeugin aus Gries zwei Tage lang die verzweifelten Hilfeschreie des Opfers gehört hatte. Dann, im Jahr 1950, der Mord an der englischen Touristin Helen Munro am Patscherkofel, dazwischen zwei Vergewaltigungsfälle in Innbsruck sowie die Vergewaltigung eines 15-jährigen Mädchens in Karneid. „Das Opfer konnte sich mit letzter Kraft aus dem Höhlengrab befreien“, so erzählt der Autor. Im Buch ist auch das Verhörprotokoll des Opfers abgedruckt. Ein Ausriss: „Ich hatte zwar versucht, mich zu wehren, etwa indem ich mir beim Ausziehen Zeit gelassen hatte. Aber aufgrund seiner Drohung, dass er mich erstechen würde, dachte ich mir, es wäre besser, ihm zu gehorchen und das zu tun, was er von mir verlangte. Ich musste die ganze Nacht an diesem Ort bleiben, er ließ seinem Trieb in jeder nur erdenklichen Art an mir aus, weitere vier Male nahm er in jener Nacht Besitz von mir.“ „Der Fall des Sexualmörders Guido Zingerle hat Südtirol, hat Tirol verändert und geprägt“, analysiert Buchautor Artur Oberhofer. „Pass auf, sonst holt dich der Zingerle!“, mit dieser Erziehungsformel seien zwei, drei Generationen TirolerInnen herangewachsen. „Guido Zingerle war der Inbegriff des Bösen, das sich im heiligen Land Tirol eingenistet hatte“, so Oberhofer, der bei seinen fast zweijährigen Recherchen auf teilweise unveröffentlichte und jahrzehntelang unter Verschluss gehaltene Dokumente und Gerichts – akten zurückgreifen konnte.
„Die Kriminalgeschichte ist, obwohl man es nicht laut sagen darf, die Geisterbahn eines heimatkundlichen Museums. Jedes Volk hat seine Leichen im Keller. Im Tiroler Keller liegt, unter anderen, ‚der Zingerle’.“
Artur Oberhofer
Das Herzstück des 392 Seiten starken Buches sind denn auch die Verhörprotokolle, die Artur Oberhofer wie einen roten Faden durch seine packende Spurensuche zieht. Er lässt in dem Buch die Protagonis ten sprechen: Guido Zingerle, dessen Ehefrau, die Vergewaltigungsopfer, die glücklicherweise mit dem Leben davongekommen sind, und die gerichtspsychiatrischen Gutachter. „Wenn man jetzt nach vielen Jahrzehnten die Stimme des Mörders und die verzweifelten Schreie der Opfer aus dem Grammophon der Verhörprotokolle hört, kann man die Umrisse jener Erfahrungs- und Umwelt erkennt, in der Guido Zingerle gelebt und gemordet hat.“ Und Buchautor Artur Oberhofer nimmt vorweg: „Es ist diese eine verrohte Welt, die insbesondere den jüngeren Generationen völlig fremd und unbegreiflich anders vorkommen wird.“ Die Geschichte spielt im Nachkriegs-Südtirol, in einer Welt voller Not und Leid, in der es ums nackte Überleben ging. „Es war dies eine Welt, in der die Frauen noch selbst daran schuld waren, wenn sie vergewaltigt wurden“, so der Autor. Es war dies noch eine Zeit, in der die Gerichtspsychiatrie eine Vergewaltigung als – Zitat – „straflos bleibende Alltäglichkeit“ einstufte. Doch wer war Guido Zingerle? Auf der Grundlage der Verhörprotokolle und der gerichtspsychiatrischen Gutachten erstellt der Autor das Psychogramm eines von Selbstmitleid geprägten Mannes (Zingerle: „Ich kann aber nichts dafür, denn ich habe diese Eigenschaften schon im Blut gehabt, wenn man einen Baum wachsen lässt, ohne ihn zuzuschneiden, dann kann man ihm keine Vorwürfe machen, wenn er dann schlechte Früchte trägt“), der einerseits glaubt, er habe aufgrund seiner schwierigen Kindheit ein Guthaben, böse zu sein. Andererseits ist Zingerle krankheitseinsichtig.
So sagt Guido Zingerle in einem Verhör: „Ich kann mich, wenn ich den Geschlechtstrieb spüre und eine Frau sehe, nicht mehr beherrschen. Ich bin dann wie eine wilde Bestie. Ich glaube, diese Unbeherrschtheit ist eine Krankheit (…). Ich habe immer schon einen sehr starken Geschlechtstrieb gehabt. Ich glaube nicht, dass dieser Trieb durch Kaltwasserbäder oder ähnliche Mittel vermindert werden kann.
Ich habe es allerdings nie versucht.“ Selten, so sagt Autor Artur Oberhofer, sei ihm bei den Recherchen zu einem Kriminalfall so hochwertiges Aktenmaterial untergekommen. „Es ging nur mehr darum, dieses außergewöhnliche Rohmaterial in einen Buchform zu gießen, ohne dass der Stallgeruch und die Essenz des Zeitgeistes verloren gehen“, so der Autor. Das neue Buch zum Fall Guido Zingerle ist ab Mitte nächster Woche im Buchhandel erhältlich.
Die großen Kriminalfälle IV
edition AROB
Als drei Carabinieri-Beamte am 11. August 1950 um 05.00 Uhr früh den Tonicher-Stadel in Vals stürmen, richtet Guido Zingerle seine Pistole gegen die Eindringlinge. Doch die Waffe klemmt.
Das „Ungeheuer von Tirol“ sitzt in der Falle.
Artur Oberhofer rekonstruiert die Geschichte des Frauenmörders Guido Zingerle. Der Triebtäter lauerte seinen Opfern im Wald auf, verschleppte sie in Höhlen, vergewaltigte sie – und ließ die Frauen eines langsamen Todes sterben, indem er sie mit schweren Steinen zudeckte.
Der Mord an der jungen Lehrerin Geltrude Kutin in Glaning, der Mord an der englischen Touristin Helen Munro am Patscherkofel, dazwischen der Vergewaltigungsfall in Karneid, die Inhaftierung Unschuldiger und die wochenlange Fahndung nach dem Frauenmörder…
Der Fall des Sexualmörders Guido Zingerle hat Südtirol, hat Tirol geprägt. „Pass auf, sonst holt dich der Zingerle!“ – mit dieser Erziehungsformel sind zwei, drei Generationen TirolerInnen herangewachsen.
Guido Zingerle war der Inbegriff des Bösen, das sich im heiligen Land Tirol eingenistet hatte.
Artur Oberhofer legt jetzt erstmals eine vollständige Dokumentation des Falles Guido Zingerle vor.
Als erster Journalist hatte Oberhofer Zugang zu den bislang unter Verschluss gehaltenen österreichischen Untersuchungsakten und Verhörprotokollen.
ISBN 978-88-88396-12-5
Hardcover – 392 Seiten
Preis Italien: Euro 33,00
Preis Ausland (D-A-CH): Euro 34,00
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